Hanford Site

Hanford Site (USA)
Hanford Site (USA)
Hanford Site,
Richland,
Washington
Oak Ridge National
Laboratory
,
Oak Ridge, Tennessee
Trinity-Test,
White Sands Missile Range,
New Mexico
Einige Orte des Manhattan-Projekts
Karte der einzelnen Bereiche auf der Hanford Site
Straßenschild der Hanford Site

Die Hanford Site ist ein US-amerikanischer Nuklearkomplex am Columbia River im Südosten des US-Bundesstaats Washington in der Nähe der Stadt Richland. Das Gelände hat eine Größe von 1517 km², umfasst also die doppelte Fläche von Hamburg. Es liegt größtenteils im Benton County. 1943 begann der Bau der Anlage im Rahmen des Manhattan-Projekts unter strengster Geheimhaltung als Hanford Engineer Works beziehungsweise Site W. Dafür kaufte die Bundesregierung die Städte White Bluffs und Hanford sowie das umgebende Farmland auf. Alle Einwohner wurden umgesiedelt.

Hauptaufgabe der Hanford Site während des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges war die Produktion von Plutonium für Kernwaffen. Das in Hanford erzeugte Plutonium wurde benutzt, um die erste Atombombe zu bauen. Diese wurde im Testgebiet Trinity nahe Alamogordo in New Mexico gezündet. Ferner wurde es für die Bombe Fat Man, die auf Nagasaki (Japan) abgeworfen wurde, verwendet. Hanford gilt als der radioaktiv am schwersten kontaminierte Ort in der westlichen Hemisphäre.[1] Insgesamt wurden hier 110.000 Tonnen Nuklearbrennstoff produziert. Nach Vorarbeiten wird seit 2001 in Hanford die größte Dekontaminationsaktion der Welt durchgeführt, um die radioaktiven und giftigen Abfälle, die während der 50 Jahre dauernden Plutoniumproduktion für die amerikanischen Nuklearwaffen entstanden sind, sicher zu entsorgen.

Der größte Teil von Hanford liegt im Benton County, aber etwa 20 Prozent auf der anderen Seite des Columbia River gehören zum Grant County und Franklin County. Dieses Land gehörte zum Sicherheitsgürtel um die Anlage, ist nicht kontaminiert und wurde bereits freigegeben. Es wurde an Privatpersonen und Firmen verkauft; mittlerweile finden sich dort wieder bewässerte Felder und Obstgärten. Im Jahre 2000 wurden weitere Teile des ehemaligen Sicherheitsgürtels als Naturschutzgebiet Hanford Reach National Monument ausgewiesen.

Die Kontamination des Geländes ließ sich noch 2010 in der lokalen Flora und Fauna nachweisen. Pflanzen (z. B. Bodenroller) und Tiere (z. B. Mäuse oder Kaninchen) nehmen das belastete Material auf und verteilen es im Gelände. So muss auch bereits dekontaminiertes Gelände immer wieder auf verdächtige Spuren untersucht werden.[2]

  1. spiegel.de, 23. Februar 2013: US-Strahlenruine Hanford: Lecks in sechs unterirdischen Atommülltanks
  2. The Wall Street Journal, 23. Dezember 2010, Justin Scheck, online.wsj.com: Bunnies Are in Deep Doo-Doo When They 'Go Nuclear' at Hanford.

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